Geologische Entstehung des Donnersberges
Das Gebiet von Imsbach ist geologisch gesehen ein Teil des Saar-Nahe-Beckens. Es entstand vor über 300 Mio. Jahren am Ende der variscischen Gebirgsbildung. Bei einer Längserstreckung von etwa 300 km besitzt es eine maximale Breite von ungefähr 100 km. Es ist damit eines der größten der zahlreichen graben- oder halbgrabenartigen, intermontanen Tröge, die zur damaligen Zeit in Europa angelegt wurden.
Der 22 qkm große Donnersberg ist ein Vulkanberg, welcher vor rund 290 Millionen Jahren während des von Geologen als Rotliegend bezeichneten Zeitabschnitts der Erdgeschichte entstanden ist. Er stellt einen der eindrucksvollsten der damals im Gebiet der Nordpfalz entstandenen Lavadome (Vulkanberge) dar. In der Zeit kurz nach seiner Entstehung, als in unserer Gegend aus zahlreichen Vulkanschloten viel Asche und Lava herausgeschleudert wurde, überragte er sein Umland wahrscheinlich um bis zu 1.100 m.
Über mehrere Millionen Jahre hinweg sank der Boden des Saar-Nahe-Beckens immer tiefer hinunter. Dieses hatte zur Folge, dass es im Verlauf seiner aktiven Entwicklung mit ungefähr 4.500 m mächtigen kontinentalen Sedimenten des Oberkarbons und einer bis zu 3.500 km mächtigen Folge aus kontinentalen Sedimenten und Vulkaniten des Rotliegend verfüllt wurde. Das Meer hatte zu dieser Zeit niemals Zutritt in das Beckengebiet.
Abbildung: Entstehung des Donnersberges:
(1) Initiale rhyolithische Lagergänge.
(2) Mächigkeitszunahme der Lagergänge und Anhebung der Deckschichten.
(3) Platznahme des Rhyolithdoms nach Abtragung seiner Deckschichten.
Seine auch heute wieder imposante Größe (mit 687 m ü. NN ist er die höchste Erhebung der Pfalz) verdankt der Donnersberg dem sehr verwitterungsresistenten Magmatit, aus dem er besteht und der als Rhyolith bezeichnet wird. Früher war dafür auch der Name Quarzporphyr üblich. Der Rhyolith besitzt eine dichte Grundmasse mit nur wenigen Einsprenglingen aus Quarz, Feldspat, Biotit und Erz.
Umgeben wird der Donnersberg-Rhyolith von sedimentären und magmatischen Gesteinen des Rotliegend, die zum Teil durch seine Platznahme tektonisch stark verstellt wurden.
Die ehemaligen Gruben bei Imsbach liegen bis auf eine Ausnahme alle im Rhyolith. Die Kupfervererzungen sind hier an NW-SE - streichenden Störungen gebunden, die Eisenvererzungen auf einem NNW-SSE - streichenden System.
Bei den Eisenvererzungen (überwiegend als Hämatit) wird eine enge genetische Beziehung zum Rotliegend-Magmatismus angenommen. Sie besitzen damit ein Alter von rund 285 Millionen Jahren.
Die Gänge der hydrothermalen Kupfer-etc.- Mineralisationen, die primär aus hydrothermal gebildeten Sulfiden wie Bleiglanz, Kupferkies, Zinkblende, Fahlerz etc. bestehen, sind jünger. Da sie aus dem Rhyolith-Massiv heraus bis in jüngste Rotliegend-Sedimente zu verfolgen sind, muß für deren Bildung eine deutlich post-magmatische, wahrscheinlich sogar post-Rotliegend-Zeit angenommen werden (200 Millionen Jahre und jünger!). In der oberflächennahen Verwitterungszone hat sich auf diesen Gängen eine vielfältige Sekundärmineralisation gebildet.
Quelle: Haneke, J. (1987): Der Donnersberg, Bad Dürkheim.