Die „Weiße Grube“ gehört zu den ältesten Gruben des Reviers. In erster Linie wurden hier Kupfererze und im 18. Jahrhundert vor allem Kobalt gewonnen. Jedoch könnte bereits schon zur Römerzeit Bergbau betrieben worden sein. Im 18. Jahrhundert gab es einen „Silberschacht“ und 1921 wurde aufgrund von Silberfunden im „Elisabethenstollen“ ein Bergwerksfeld auf Silber verliehen. Das Vorkommen war aber nicht abbauwürdig. In den letzten Betriebsperioden wurde hier – überwiegend im Tagebau – wieder Laugerze gewonnen. Allerdings bereitete der Transport zur Laugerei größere Schwierigkeiten, weil keine Grubenbahn bestand.

Blick auf den ehemaligen Tagebau der Grube.

Foto: Blick auf den ehemaligen Tagebau der Grube.

Die Grube, die im sogenannten Wolfstal liegt, hieß im 18. Jahrhundert unter den Wartenbergen – benannt nach Friedrich Kolb von Wartenberg – „Graf Friedrich“. In der habsburgischen Zeit taufte man sie um in „Josephi-Grube“ und wollte damit dem Landesherren der Grafschaft Falkenstein, Kaiser Joseph II., Referenz erweisen. Erst im 19. und 20. Jahrhundert setzte sich der Name „Weiße Grube“ durch.

Trotz der umfangreichen Tagebauarbeiten haben sich so interessante Untertage-Anlagen erhalten, das die Grube 1979 zum Besucherbergwerk ausgebaut wurde, in dem uns viel spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Bergbauspuren begegnen. Das historische Silber- und Kupferbergwerk ist dem Besucher als museale Einrichtung zugänglich.

Ein Stollen aus dem Mittelalter.

Foto: Ein Stollen aus dem Mittelalter.

In den letzten Jahren wurden ständig mehr Bereiche zur Besichtigung erschlossen, sowie Repliken mittelalterlicher Aufbereitungsanlagen hinzugeführt:

Beim Rundgang durch die auf mehreren 100 Metern begehbaren Grubenbauten aus Stollen, sowie großen unter- und übertägigen Abbauweitungen können Spuren aus allen Bergbauepochen der letzten 600 Jahre beobachtet werden. Von sauber mit Schlägel und Eisen bearbeiteten Bereichen aus dem Mittelalter bis hin zu den mit Sprengstoff herausgeschossenen Partien der letzten Bergbauphase zu Beginn dieses Jahrhunderts.

Erdbebenmessung

In der 'Weißen Grube' bei Imsbach befindet sich eine von acht Erdbebenmessstationen, die vom Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) Rheinland-Pfalz betrieben werden. Sie dienen der Überwachung der Landesfläche.

Acht Stationen sind notwendig, um eine dreidimensionale Überdeckung und damit genaue Bestimmung der Lage von Erdbebenherden in Rheinland-Pfalz bestimmen zu können. Mit Hilfe dieser Station können auch sehr schwache Beben registriert werden. So zum Beispiel Sprengungen im Steinbruch bei Kirchheimbolanden oder Bergschläge (Einbruch alter untertägige Abbaue) im Saarland.

Die Messstation besteht aus einem Seismometer und besitzt einen internen Speicher und Computer, der ab einer gewissen Stärke der Beben (etwa 2,0 auf der Richterskala) diese automatisch an den Zentralcomputer im LGB weitermeldet. Geht dort von mindestens drei Stationen zur selben Zeit ein gemessenes Signal ein, wird automatisch der Erdbebenherd lokalisiert und berechnet. Bei weniger als drei Signalen kann angenommen werden, dass es sich um ein lokales Störsignal handelt (zum Beispiel eine Sprengung).

Die Erdbebenmessstation in einem Stollen.

Foto: Die Erdbebenmessstation in einem Stollen.

Gleichzeitig werden auch die Messungen anderer Stationen im nationalen und internationalen Bereich im LGB gesammelt, um Fernbeben, die auch von den Stationen registriert werden, erkennen zu können.

Die jetzige Anordnung und Registrierart der Stationen ist nicht dafür vorgesehen permanent Messungen anzustellen, um etwaige Mikrobebenaktivitäten im Untergrund, die dort auf magnetische Aktivitäten hinweisen, aufzuzeichnen. Solche Permanentmessungen werden in Gebieten vorgenommen, in denen mit magmatischen Aktivitäten im Untergrund zu rechnen ist. Dadurch wird dann versucht, anhand der Zunahme von Mikrobeben auf bevorstehende Eruptionen zu schließen.

Der Standort Imsbach in der Weißen Grube gehört zu den besten in der Region, da er in der Nähe keinerlei Störquellen aufweist (wie zum Beispiel stark befahrene Straßen oder Produktionsanlagen). Außerdem ist das Gestein (der Rhyolith) vom Donnersberg sehr kompakt, so dass auch geringste ankommende seismische Wellen sehr gut messbar aufgenommen werden. Der normale Betrieb im Besucherbergwerk stört die Funktion der Messstation nicht.

Der Posthalter Franz Didier aus Kaiserslautern ließ zu Beginn der 1770er-Jahre in der Gemarkung Imsbach im Bereich des sogenannte Breitenfeldes Schürfungen nach Eisenerzen durchführen. Dieses Gebiet liegt am südlichen Ende der Eisenerzgänge vom Langenthal. Nachdem Didier entsprechende Erze erschürft hatte, beantragte er 1775 bei der zuständigen kaiserlich-österreichischen Behörde die Genehmigung zur Gewinnung. Die Erbbelehnung wurde ihm noch im November des gleichen Jahres erteilt: für den Abbau von Eisenerzen im (damaligen) Forst und Hofbann Hahnweiler (heute Teile der Gemarkungen Börrstadt und Imsbach).

Freilegung der Stollenmundlochs im Jahre 2005.

Foto: Freilegung der Stollenmundlochs im Jahre 2005.

Didier ließ anschließend im Bereich eines aufgefundenen Erzganges eine etwa 30 Meter tiefe Schachtgrube abteufen. Die daraus geförderte Erzmenge war vermutlich nicht sehr groß, denn schon bald wurden die Arbeiten in der Grube wieder eingestellt. Der damalige Name der Grube ist nicht überliefert.

130 Jahre später, im August 1902, erhielt der Bergingenieur Salentiny erneut eine Konzession für das alte Bergwerksfeld, das nun den Namen Maria erhielt (OBA Saarbrücken, Mutungsakten 1902). Das Feld Maria kam schon bald darauf in den Besitz einer Gewerkschaft 'Hochfels', die den alten Hauptschacht und die von ihm aus angelegten Strecken wieder aufwältigen ließ. Die aufgefundenen Erze waren nicht bauwürdig und die Arbeiten wurde wiederum nach kurzer Zeit eingestellt.

Erst 1921 nahm ein neuer Besitzer, das Stahlwerk Becker aus Wittlich, die Arbeiten in der Grube wieder auf. Es wurde nur wenig südöstlich der Weißen Grube ein tiefer Untersuchungs-Stollen angesetzt und auf einer Länge von rund 250 m quer durch das Gebirge getrieben. Von Süden her wurde der schon vorhandene obere Stollen nach Norden verlängert und nach rund 100 m mit einem Blindschacht mit dem 10 m tieferen neuen Stollen verbunden. Da beide Stollen keine Erzmittel aufschlossen wurde der Betrieb in der ersten Hälfte des Jahres 1923 wieder - jetzt endgültig - eingestellt.

1941 fanden die letzten bergmännischen Aktivitäten statt. Die kurze, nach Süden gerichtete Seitenstrecke des unteren Stollens wurde zwecks Nutzung als Sprengstoffmagazin erweitert.

Rund 60 Jahre war die Grube Maria unbeachtet geblieben. In dieser Zeit rutschten die Stolleneingänge mit metermächtigem Hangschutt zu.

Blick ins Stollensystem der Grube Maria.

Foto: Blick ins Stollensystem der Grube Maria.

Im Jahre 2000 war es soweit: neues Leben kam in die vergessene unterirdische Welt. Die Verwaltungen der Ortsgemeinde Imsbach und der Verbandsgemeinde Winnweiler beschlossen, gemeinsam mit der Kreisverwaltung des Donnersbergkreises und dem Verein Pfälzisches Bergbaumuseum Imsbach den Ausbau der Grube Maria zum Besucherbergwerk anzugehen.

Dank finanzieller Unterstützung dieses Projekt aus EU-Mitteln (Fördermittel des Landes Rheinlandpfalz) und der Sparkasse Donnersberg konnte im Jahr 2003 mit ersten Bauarbeiten in der Grube begonnen werden. Die laufenden Arbeiten wurden weiterhin großzügig unterstützt mit Materialspenden durch die Firma 'Basalt AG' (Kirn). Fachmännische Unterstützung der untertägigen Arbeiten kam von Profis, Mitgliedern der 'Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein' aus Kamp-Lintfort.

So ist es denn seit März 2006 möglich, in der rund 230 Jahre alten Grube 'Maria' die Spuren der verschiedenen Bergbauperioden zu erforschen und umfassende Informationen über den lange Zeit für Imsbach wirtschaftlich so wichtigen Eisenerzbergbau zu erhalten.

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